Digitale Nachlassvorsorge

Im Zeitalter der globalen Online-Venetzung hinterlässt fast jeder Mensch digitale Spuren im Internet. Nach dem Tod muss mit diesen digitalen Werten und Online-Profilen in irgendeiner Form umgegangen werden, in Form einer digitalen Nachlassverwaltung. Vorkehrungen hierfür können im Rahmen einer Bestattungsvorsorge getroffen werden.

Seit 2014 sind im deutschsprachigen Raum etwa zehn verschiedene Online-Portale ans Netz gegangen. Die Anbieter möchten ihre Kunden bei der digitalen Nachlassverwaltung unterstützen und eine sichere technische Infrastruktur hierzu bereitstellen. Kunden, die sich für die digitale Vorsorge interessieren, bekommen im Internet einen Raum zur Verfügung gestellt. Hier können sie ihre Daten hinterlegen und verwalten. Dazu gehören Zugangsdaten, Passwörter, digitale Dokumente, Verträge und Urkunden, Fotos und Videos. Im Sterbefall bekommen vom Kunden vorab bestimmte Vertrauenspersonen entweder Zugang zu den Daten, oder der Anbieter löscht die Daten.

Verschiedene Anbieter

Gemeinsam ist allen Anbietern die Idee, sich um den digitalen Nachlass eines Menschen zu kümmern. Die verschiedenen Dienste unterscheiden sich in der Schwerpunktsetzung der Vorsorgelösungen.

Der Dienst meminto setzt auf eher jüngere Kunden, die sich noch nicht oder nur wenig mit der klassischen Bestattungsvorsorge auseinandergesetzt haben. Neben der Verwaltung der Daten liegt der Schwerpunkt auf der Benachrichtigungsfunktion. Der Kunde kann Familienmitglieder, Bekannte oder Freunde benennen, die im Todesfall benachrichtigt werden und somit die Möglichkeit haben, bei der Trauerfeier oder Beisetzung anwesend zu sein. Der Dienst bietet außerdem eine Prüffunktion. In regelmäßigen Abständen wird gecheckt, ob der Kunde noch lebt.

VorsorgePlattform24.de wendet sich hingegen an einen etwas älteren Kundenkreis. Die digitale Nachlassverwaltung des Anbieters sichert in einem verschlüsselten, zugriffssicheren Online-Tresor wichtige Dokumente, Konten, Nachrichten oder Gegenstände. Zudem informiert sie umfassen über das Thema Bestattungsvorsorge und bietet eine Gedenkseitenfunktion.

Bei Digital Heritage stehen ideelle Werte und rechtliche Gesichtspunkte im Vordergrund. Betreiber der Plattform sind zwei Schwestern, von denen eine Juristin ist. Die Menge an Daten, die ein Mensch hinterlässt, sind Teil seiner individuellen Lebensgeschichte. Diese soll für die Hinterbliebenen erhalten werden, und zwar auf juristisch sichere Weise.

Großen Wert auf die technischen Aspekte werden bei Somnity und The Vital Things gelegt. Die Betreiber sind professionelle Webentwickler und Netzwerktechniker. Die Daten des und Dokumente des Kunden werden bereits vor dem Hochladen verschlüsselt. Es gibt einen integrierten Passwort-Manager. Zum Zugriff auf die Daten ist die Vorlage von Sterbeurkunde und/oder Erbschein erforderlich.

Fazit

Es lohnt sich in der heutigen Zeit, sich um seinen digitalen Nachlass rechtzeitig zu kümmern. Es gibt einige Anbieter, die bei Fragen oder Problemen gerne Unterstützung anbieten.